Moderne Wundversorgung

Regelmäßig müssen wir uns mit der Behandlung von unterschiedlichen Wunden befassen. Wir sehen von der kleinen Schnittverletzung bis hin zu großflächigen, teils infizierten Wunden ein breites Spektrum an unterschiedlichen Wundausmaßen.
Daraus ergeben sich unterschiedliche Ansätze in der Art der Wundversorgung.
Kleine saubere Wunden können häufig primär verschlossen werden, während große oder stark infizierte Wunden problematisch sind und zunächst für einen Verschluss „vorbereitet“ werden müssen. D. h. es muss für die individuelle Wunde ein Behandlungsregime erstellt werden, dass den Anforderungen einer modernen Wundversorgung gerecht wird. Ziel ist hierbei, ein sauberes, infektfreies Wundmilieu zu schaffen um die Wunde in einer chirurgischen Maßnahme zu verschließen oder eine offene Wundheilung bzw. Wundgranulation zu fördern.

Neben mordenen Wundauflagen aus der Humanmedizin setzen wir zudem die sogenannte
V.A.C.-Therapie ein

Die Vakuumtherapie (V.A.C.)

Das Verfahren stammt aus der Humanmedizin und wird seit 2009 bereits erfolgreich beim Tier angewendet. Diese Therapieform fördert die Wundheilung durch das Erzeugen von Unterdruck (d. h. eines Vakuums) an der Wunde. Dieses beschleunigt die Bildung von neuem Gewebe (Granulationsgewebe) und transportiert das Wundwasser sowie darin enthaltende Bakterien von der Wunde weg. Die Wunde wird besser mit Blut versorgt und kann dadurch schneller heilen. Einen einzigartiger Verband zieht zudem die Wundränder zusammen, was einen späteren Wundverschluss ermöglichen kann.

Die Wunde wird unter einer schützenden atmungsaktiven Folie gegenüber der Umgebung versiegelt, während über eine angeschlossene Vakuumpumpe ein permanenter kontrollierter Sog auf die Wunde ausgeübt wird. Dies sorgt für eine kontinuierliche Wundreinigung und ist gleichzeitig ein starker Anreiz für die Zellregeneration und Wundkontraktion. Gleichzeitig wird die Umgebung effektiv auch bei hochgradiger Wundexsudation vor Kontamination geschützt.
Selbst große Wunden oder Wunden an für klassische Verbände ungünstigen Körperregionen, wie dem Ellenbogen oder der Leistengegend oder tiefe infizierte Wunden mit Taschenbildung, lassen sich gut über dieses Verfahren behandeln.
Ein Verbandswechsel der Vakuumtherapie muss erst jeden 2. bis 3.  erfolgen und erspart dem Patienten unangenehme gegebenenfalls mehrfach tägliche Verbandswechsel. Mit dieser Form der Wundtherapie lassen sich großflächige Wunden gut auf einen Wundverschluss vorbereiten. Dieser kann je nach Wundgröße und Lokalisation entweder primär, als Schwenklappenplastik oder als freies Hauttransplantat erfolgen.

 Beispiel einer Wundversorgung: